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Power Metal .
de
16/10/2008 - Frank Jaeger
Es geschieht wirklich selten, dass eine Scheibe
einer Band ins Haus flattert, von der man noch nichts
gehört hat, und über deren Historie auch noch
so gut wie nichts rauszukriegen ist. Ein solches Objekt
ist aber das Album "Start To Live" von SERAPHIN.
Auf eine größere Bandhistorie verzichte ich
deswegen notgedrungen, denn weder die bandeigene Webseite
noch die Labelseite oder die Internetpräsenz des
Vertriebs geben mehr Aufschluss über die Hintergründe
der Band, als dass ein gewisser Franz Schott der Mastermind
der Band ist und "bereits in mehreren Bands gespielt
hat". Eigentlich macht das auch gar nichts, denn
so kann der Hörer völlig unvoreingenommen
an das vorliegende Material gehen. Etwas, was Franz
Schott sicher gefallen wird, denn schließlich
ist seine Intention, endlich ein Album gemacht zu haben,
bei dem er keine Kompromisse eingehen musste, wie er
selbst auf seiner Webseite schreibt.
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Ausgezeichnet, denkt da
der Metaller, ein Musiker, der sich grad mal einen feuchten
Kehrricht darum schert, was andere denken und knallhart
sein Projekt durchzieht. Also, nichts wie rein in den
Schacht mit dem kompromisslosen Silberling, und aufgedreht.
Nun ja, war auch nötig, da "Start To Live"
mit einer wohltemperierten Akustikklampfe loslegt. Das
war jetzt auch keine echte Überraschung, wenn man
die CD-Hülle genauer beäugt hat. Vorne drauf
ist nämlich unser Franzl mit einer elektrischen Gitarre,
während auf der Rückseite nur das parkende Flugzeug
im Hintergrund von Energie zeugt und Herr Schott statt
dessen gediegene Lagerfeuerromantik verbreitet. 'Children
Of The Wind' heißt das erste Stück, das dann
im Verlauf auch mal verzerrte Töne integriert, aber
insgesamt seicht und radiotauglich bleibt. Erste Zweifel
beginnen am Hörer zu nagen, als das zweite Stück
'Boy Soldier' noch mal ganz akustisch anfängt. Noch
dazu gibt es Regengeräusche. Und einen engagierten,
wenn auch kitschigen Text. Ach ja, die Elektrische darf
später auch ein bisschen mitmachen. Aber nur ein
bisschen. |
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Mit 'A
Night's Charm' beweist, das er keinen Strom braucht,
um gute Songs zu schreiben. Der Rest ist schnell beschrieben:
Ein weiterer Hard Rock-Song, ein Prog/Power-Song irgendwo
zwischen DREAMSCAPE und besagter PARADISE LOST-Phase,
zweimal Vollkitsch, wobei eines davon witzig gemeint
ist, ich aber darüber nicht lachen kann, zwei kleine
Instrumentals und ein funkiger Song in der Schnittmenge
von MORDRED und LIVING COLOUR.
Was sagt man dazu?
Der Selbstverwirklichungstrip eines
Musikers mit ausgeprägtem Öko-Bewusstsein,
das sich textlich deutlich positiv niederschlägt,
wenn dies auch gelegentlich etwas aufdringlich und plakativ
ungesetzt wird, mündet in eine stilistische Achterbahnfahrt
und setzt sich dementsprechend zwischen alle Stühle.
Dabei ist das, was er macht, nicht schlecht. Seine seichte
Seite ist ordentlich, wenn auch nicht besonders originell,
seine härtere Seite interessant und abwechslungsreich. |
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